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Fußnoten
Es beschäftigen sich Menschen mit einer Aussage. Als Hörer oder Leser. Für manche mag der Text absurd erscheinen. Andere finden Gefallen an ihm – vielleicht sogar Begeisterung bis hin zu Glücksgefühlen. Endlich stößt man auf Formulierungen zu einem Thema, die von einem selbst stammen könnten.
Nochmal: Eine derartige Akzeptanz stellt sich nicht bei allen ein. Man denkt an die Zustimmung zu bestimmten Kandidaten bei einer demokratischen Wahl.
Ähnlich verhält es sich, wenn jemand über eine Gottesbegegnung berichtet. Bewusst halten sich viele Autoren damit zurück. Sie erwähnen mitunter eine derartige Erfahrung. Sie fühlen sich beschenkt. Aber sie bewahren Einzelheiten als Geheimnis für sich. Werden aber – selten genug – Auskünfte preisgegeben, liest man immer wieder Ähnliches – unabhängig von der religiösen Grundrichtung. Das Erlebnis hat den so Privilegierten verändert. Es war ein Wendepunkt im Leben. Gelassenheit und Ruhe traten an die Stelle von Sorgen und Hektik. Klarheit hat Dunkelheit abgelöst. Und so kommt es vor, dass jemand, der den Bericht beurteilt, sagt: „Ja, das ist wahr.“
Derartige Gefühlsäußerungen mögen belächelt werden. An der festen Überzeugung ändert es nichts.
Ähnliches kann sogar bei Lesen eines Romans geschehen. Beispielsweise bei Tolstois Anna Karenina. Vermutlich trägt Lewin die Züge des Autors. Sein Bekehrungserlebnis wird wohl auch der Erfahrung des Erzählers entsprechen. Am Ende des Buches geschieht es im 19. Jahrhundert auf dem Feld eines Großgrundbesitzers des zaristischen Rußland. Er beschließt, fortan als Wohltäter zu leben. Selbstmordgedanken, Lebenszweifel und Sinnkrise sind verschwunden.
Zeit, Ort und Lebensumstände mögen uns als Leser fremd sein. Aber viele werden sagen: „Das ist echt. Das kann ich nachvollziehen. Es bringt in mir vieles heftig zum Schwingen.“ Zustimmende Begeisterung entsteht.